Wir bearbeiten differentialgeometrische Fragestellungen mit Hilfe von
analytischen Methoden, insbesondere mit Hilfe von geometrischen
Evolutionsgleichungen. Solche Gleichungen beschreiben die Bewegung von
Flächen (oder allgemeiner Mannigfaltigkeiten) unter dem Einfluss
ihrer Krümmung. Wichtige Beispiele hierfür sind der mittlere
Krümmungsfluss, der Gaußkrümmungsfluss und der
Riccifluss. Dies sind drei nichtlineare parabolische partielle
Differentialgleichungen.
Hier sind geometrische Evolutionsgleichungen wie oben nützlich:
Eine geschlossene, dreidimensionale Mannigfaltigkeit, in der sich
jede geschlossene Kurve zu einem Punkt zusammenziehen lässt,
ist diffeomorph zu einer Sphäre (Poincaré-Vermutung,
Fieldsmedaille angeboten, Millenium Price Problem, G. Perelman 2003).
Der mittlere Krümmungsfluss beschreibt, wie sich
Grenzflächen in Materialien verändern.
Der Gaußkrümmungsfluss beschreibt, wie ein konvexer Stein
schrumpft, wenn Material durch Stöße abgetragen wird: Er
wird asymptotisch rund ("The fate of the rolling stones",
B. Andrews 1999).
Voraussetzungen
Bachelor- oder Staatsexamen: Gewöhnliche
Differentialgleichungen mit geometrischen Anwendungen. Andere
Bereiche nach Absprache.
Später sind zusätzlich Kenntnisse in
Differentialgeometrie und partiellen
Differentialgleichungen, insbesondere parabolischen, erforderlich.
Weiterhin nützlich: Topologie (alle Arten),
Funktionalanalysis, gute Analysiskenntnisse, Computeralgebra.
Bitte kommen Sie frühzeitig einmal vorbei, wenn Sie es sich
überlegen, Ihr Studium im Bereich der Differentialgeometrie oder
geometrischen Analysis zu vertiefen. Dabei sollten wir insbesondere
über Ihre mathematischen Vorlieben, ein entsprechendes Thema
für eine Abschlussarbeit und über die Auswahl von
Vorlesungen und Seminaren sprechen.